Zeckenstich

Ziele

In diesem Tatkunde-Block lernst du, wie du mit einem Zeckenstich umgehst.

Inhalt

Um zu zeigen, wo überall in der Schweiz Zeckenstichgefahr herrscht, kannst du den Jugendlichen eine Schweizerkarte vorlegen, in welcher sie die betroffenen Gebiete einzeichnen sollen. Nach neusten Erkenntnissen ist die gesamte Schweiz ein Zecken-Endemiegebiet. Das könnte deine Cevi-Kids doch schön überraschen und der Nachricht Nachdruck verleihen, dass sie sich entsprechend schützen sollten.

Am besten übst du das mit den Jugendlichen, wenn sich jemand tatsächlich von einer Zecke gestochen wurde. Du solltest also immer eine Zeckenkarte oder eine Pinzette im Erste Hilfe Set dabei haben. Erinnere die Kids und deren Eltern stets an zeckengerechte Kleidung und ans Absuchen nach dem Aufenthalt im Wald. 

Theorie:

Im Tatkundeblock "Sich vor Zecken schützen" lernst du, wie du dich vor Zecken schützen kannst und sollst.

Falls du aber trotzdem mal von einer Zecke gestochen wirst, lernst du hier, wie du darauf richtig reagierst.

1. Den Körper nach Zecken absuchen

  • Direkt nach möglichem Zeckenkontakt (mindestens am gleichen Tag) solltest du deinen ganzen Körper absuchen.
  • Zecken finden sich am ehesten in folgenden Körperregionen: Schamgegend, Oberschenkelinnenseite, Bauchnabel und Umgebung, unter den Brüsten, Achselhöhlen, Schultern, Hals und Nacken, Haaransatz, hinter den Ohren, in der Kniekehle und Armbeuge.

2. Eine Zecke entfernen

  • Wenn du eine Zecke entdeckt hast, musst du sie sofort entfernen. Je länger du sie drauf lässt, desto grösser ist die Gefahr, dass die Zecke Krankheiten auf dich überträgt.
  • Für die Entfernung der Zecke kannst du eine normale Pinzette oder eine spezielle Zeckenzange verwenden.
  • Packe die Zecke und ziehe sie senkrecht aus der Haut. Achte darauf, dass der Kopf komplett entfernt ist.

3. Vorgehen nach Zeckenentfernung

  • Merke dir, wann und wo dich die Zecke gestochen hat. Dann achtest du darauf, ob in den darauffolgenden Wochen und Monaten typische Zeichen/Beschwerden für die von Zecken übertragenen Krankheiten auftreten.
  • Sollten solche Symptome auftreten, solltest du eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen.

4. Von Zecken übertragene Krankheiten

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

  • Die Krankheit wird durch ein Virus übertragen. Es gibt keine Therapie für die Erkrankung.
  • FSME kann von milden Beschwerden bis zu einer tödlichen Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns reichen.
  • Nach 1-2 Wochen treten bei einigen Erkrankten grippeähnliche Beschwerden auf
  • Manche Erkrankte treten in eine zweite Krankheitsphase ein, die mehrere Monate anhalten kann. Es können neurologische Symptome auftreten, weil die Hirnhäute und das Gehirn entzündet sind: Starke Kopfschmerzen, Lähmungen, Persönlichkeitsveränderungen, Bewusstseinsstörungen. Bei schweren Verläufen dieser zweiten Phase bleiben oft unheilbare Schäden zurück.
  • 1% der Erkrankten sterben an der Krankheit.
  • Die Region Winterthur-Schaffhausen ist ein Risikogebiet: Hier kommen Zecken mit dem FSME-Virus gehäuft vor. Das bedeutet, dass wir im Cevi einem grösseren Risiko ausgesetzt sind.
  • FSME lässt sich impfen. Der Schutz durch die ungefährliche Impfung ist sehr gut, deshalb ist die Impfung für alle Schweizer*innen empfohlen.
  • Für die Impfung braucht es 3 Impfungen und danach alle 10 Jahre eine sogenannte Auffrischimpfung, damit der Impfschutz erhalten bleibt.

Lyme-Borreliose

  • Der Erreger dieser Erkrankung sind die Bakterien Borrelien.
  • 50% der Zecken übertragen die Borrelien.
  • Anzeichen für die Erkrankung: Nach spätestens einem Monat zeigt sich eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle mit einem hellen Zentrum (Wanderröte). Diese verblasst meistens, was aber keine Heilung bedeutet. Nach einigen Wochen/Monaten kommt die zweite Krankheitsphase, die Schmerzen, Gefühlsstörungen, Lähmungen und Gelenkschmerzen mit sich bringt. Ungefähr 10% der Erkrankten erleiden einen schweren Verlauf der Erkrankung. Auch Jahre nach dem Zeckenstich können noch Symptome auftreten.
  • Eine Wanderröte muss sofort einer Ärztin/einem Arzt vorgestellt werden.
  • Die Krankheit lässt sich durch Antibiotika kurieren. Doch bei falschen Einsatz können Bakterien resistent werden und dann wirken Antibiotika nicht mehr. Normalerweise sind Antibiotika gegen Borrelien aber noch sehr wirksam.
  • Wenn man die Krankheit früh erkennt, ist die Aussicht auf Heilung gut.
  • Auch wenn man die Krankheit schon einmal durchgemacht hat, kann man wieder erkranken.
  • Gegen diese Erkrankung kann man sich nicht impfen, das heisst man kann sich nur durch die typischen Massnahmen schützen - wie beispielsweise lange Kleider, Zeckenspray und sofortiges Zeckenentfernen.

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14
TypY Seite
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